Allmählich kam es zu glücklicheren Zeiten. Das Handwerk, meist neben der Landwirtschaft ausgeübt, gewann zunehmend an Bedeutung. Hausnamen wie zum Beispiel "beim Krettenmacher", "beim Schmid", oder "beim Sieder" künden heute noch davon.
Der Flachsanbau und das Spinnen und Weben des Garns zum Leinentuch war eine weit verbreitete Einnahmequelle. Nur die Alten kennen noch die blaublühenden Flachsfelder.
Auch die Klosterherrschaft selbst war ein dauerhafter Arbeitgeber. Alle Pfarrkirchen des Gebietes wurden neu gebaut, so auch die Pfarrkirche Oberwiesenbach ab 1757. Heimische Kräfte erbrachten die noch heute unvergleichlichen Bauleistungen.
War damals schon Pfusch am Bau daran Schuld, daß die Seitenwände der Kirche schon 1793 im frühklassizistischen Stil erneuert wurden? Vielleicht war es aber nur der schnell gewandelte Zeitgeschmack, der den letzten Roggenburger Abt Thaddäus Aigler zur Neugestaltung veranlasste.
Immer noch prangt das Wappen dieses Abtes über dem Chorbogen, wobei er in einem Spruchband zu Recht die Wiesenbacher Kirche als "zur Ehre und Glorie Wiesenbachs erbaut" bezeichnet. (Wisenbacensis Gloria) Die Wiesenbacher Pfarrkirche wurde in den letzten Jahren aussen und in 1998 innen renoviert.
Damit präsentiert sie sich wieder als Schmuckstück der Gemeinde Sehenswert sind die Rokokostuckausstattung und Fresken von Franz Martin Kuen und Konrad Huber. Das Stift Roggenburg war auch für die Seelsorge zuständig.
Deshalb gründete man 1726 eine Rosenkranzbruderschaft mit dem heiligen Blasius als Patron. Ein Bruderschaftsbild aus diesen Jahren ist uns noch erhalten geblieben.